Wow, wer hätte das gedacht: Das Spitzenspiel des 22. Spieltags lautet Schwenningen – Weisswasser. Ok, einige Berufsoptimisten zählten die Wild Wings schon vor der Saison zum erweiterten Kreis der Geheimfavoriten, erst recht nachdem der eigentlich als Moger-Ersatz verpflichtete Ian MacNeil sich als echter Kracher erwiesen hat. Aber die Lausitzer Füchse? Was machen denn die da oben? Darauf konnte mir keiner meiner Stehplatz-Nachbarn eine Antwort geben.
Mehr wie „hont halt Glieck g’het“ und „sin unterschätzt worre“ kam da nicht. Seit Sonntag abend, 21.00 Uhr sind wir schlauer. Da war Spielende und trotz des 4:3 Erfolgs der Wild Wings wollte keine rechte Feierlaune aufkommen. Statt dessen rieben sich etliche Zuschauer ob des gerade Gesehenen verwundert die Augen. Da hat sich ein Gegner im Bauchenberg präsentiert, wie er abgezockter nicht sein konnte. Und der mit allen Mitteln agierte. Wenn auch manchmal hart an der Grenze des Erlaubten. Selten konnte das geneigte Schwenninger Publikum einen gesprächsfreudigeren Captain beobachten wie Weisswasser’s Wikström (Wayne Hynes einmal ausgenommen – und der war nichtmal Kapitän). Jede Entscheidung von Schiri Trainer wurde ausgiebig diskutiert und erörtert. Wenn doch nur alle Männer so kommunikativ wären; die geplagten Ehefrauen würd’s freuen. Und erst die Mischung aus Härte und grandioser Schauspielerei… selten war eine größere Population sterbender Schwäne im ehrwürdigen Bauchenberstadion anzutreffen. Ach ja, Eishockeyspielen können die Füchse auch. Kostproben gab’s im letzten Drittel zuhauf. Da waren die Wild Wings aber auch schon müde und hatten das Spiel leichtfertigerweise schon lange als Gewonnen verbucht. Wer kann’s ihnen nach vorangegangener 12-Stunden-Busfahrt von der Nordsee in den Schwarzwald verdenken. Unsere Wild Wings stehen aber weiterhin oben – mit Tuchfühlung zum Platz an der Sonne. Und was optimistisch stimmt: Es wurden alle Teams aus der oberen Tabellenhälfte geschlagen. Ausser eines… aber der 28.12 rückt näher… wenn das kein Grund zum Feiern ist!