„Die Stimmung war einfach der Hammer“

Simon Danner wechselte im Sommer von Wolfsburg nach Schwenningen. Was ihn nicht davon abhielt, ein Blitzinterview  per E-Mail mit uns zu führen.

Simon, willkommen in Schwenningen. Wie hast du den Sommer verbracht?

Vielen Dank. Der Sommer ist immer mit viel Training verbunden, aber auch mit Urlaub. Ich war mit meiner Familie für vier Tage in Barcelona und zwei Wochen auf Korsika.

Ihr trainiert jetzt knapp drei Wochen zusammen auf dem Eis. Wie sind deine ersten Eindrücke?

Sehr positiv! Die Jungs sind alle gut drauf und jeder zieht mit.

Du bist gebürtiger Freiburger. Was musstest du dir anhören, als dein Wechsel nach Schwenningen bekannt wurde?

🙂 viele haben sich echt gefreut, da die Entfernung zu Freiburg so gering ist. Es gab aber auch einige die etwas schmunzeln mussten 🙂

 




 

Hast du noch Kontakte nach Freiburg? Hat die geographische Nähe eine Rolle bei deinem Wechsel gespielt?

Ja! Wir wohnen den Sommer über in Freiburg, und der Kontakt zu den Jungs dort ist nie abgerissen. Das mit der Nähe ist natürlich ein super Nebeneffekt, war aber kein Hauptgrund für meinen Wechsel zu den Wild Wings.

Du hast schon mit verschiedenen Teams in Schwenningen gespielt. Ist dir etwas Spezielles in Erinnerung geblieben.

Die Derbys mit Freiburg waren immer sehr besonders, und haben super viel Spaß gemacht. Aber zur Zeit habe ich immer noch die 8:1 Klatsche mit Wolfsburg im Kopf. Die Stimmung dort war einfach der HAMMER

In der Saison 2012-13 hast du nur vier Spiele bestritten. Was war passiert?

Ich habe eine Gehirnerschütterung erlitten und konnte fast vier Monate nicht trainieren. Als es besser wurde war die Saison fast vorbei und ich konnte den Rückstand nicht mehr aufholen.

Was hast du dir für die kommende Saison vorgenommen?

Ich möchte mit meiner Spielweise der Mannschaft helfen, und den Sprung in die Play-Offs schaffen.

Wie wirken sich die Regeländerungen (kleinere neutrale Zone, Hybrid-Icing) auf dein Spiel aus?

Ich denke gut. Das Spiel wird schneller und es ist viel mehr Platz in der offensiven Zone

Was vermisst du bisher in Schwenningen?

Bbis jetzt noch nichts. Seit ich hier bin habe ich nicht so viel Zeit was anderes zu machen außer zu trainieren 🙂

Was machst du außerhalb des Eises?

Ich verbringe sehr viel Zeit mit meiner Familie und meinem Hund Riley. Und manchmal spiele ich etwas PlayStation 3

 

zum Schluss einige Schnellschüsse

Dein(e) Lieblings…

… Band?
30 seconds to Mars

… Buch?
Kalte Asche von Simon Beckett

… Ferienziel?
Korsika

… Sportler?
z.Z. Manuel Neuer

 

 

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Anmerkungen zu Ryan Caldwell

Rums, das ging schnell. Gerade einmal knapp eine Woche nach der Nacht-und-Nebel-Vertragsauflösung von Ty Wishart melden die Wild Wings Vollzug: Ryan Caldwell kommt aus Nürnberg, wo er seinen Vertrag (sicherlich in „beiderseitigem Einvernehmen“ ^^) ebenfalls in diesen Tagen aufgelöst hatte.

Eishockey-Schwenningen ist ob dieser Verpflichtung sichtlich hin- und hergerissen. Im Kern geht es nicht um dessen Fähigkeiten als Sportler an sich, sondern um die Frage, ob Caldwell charakterlich ins Team passt und ob seine Arbeitsmoral intakt ist. Der Schwarze Schwan hat das in seinem Artikel ganz gut auf den Punkt gebracht und ich kann das größtenteils so unterschreiben.

Ein paar ergänzende Gedanken möchte ich aber festhalten:

Mir ist Caldwell in keinem der Nürnberger Gastspiele aufgefallen. Weder positiv noch negativ. Eigentlich sollte ein an Nr 1 / Nr 2 gesetzter Verteidiger schon in der Lage sein, Akzente setzen, die dem geneigten Zuschauer während eines Spiels auffallen. Aber vielleicht war ich auch immer gerade dann abgelenkt, wenn er eine tolle Aktion hatte.

Aber:

Es ist gut, so schnell Ersatz für Wishart gefunden zu haben. So bleiben über 14 Tage, um den Jungen ins Team und das Mair’sche System zu integrieren.

Es handelt sich nicht um eine Wundertüte aus Übersee, sondern um einen gestandenen DEL-Defender, der Land und Liga kennt.

Ein Vereinswechsel tut einem unzufriedenen Spieler in den allermeisten Fällen gut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er mit der festen Absicht, hier eine ruhige Kugel zu schieben, nach Schwenningen kommt. Es sind alles Profisportler. Und Profisportler sind normalerweise krampfhaft ehrgeizig und wollen gewinnen.

Da Nürnberg ihn unbedingt loshaben wollte, waren sie sicher bereit, den Wild Wings entgegen zu kommen und beteiligen sich sicher nicht unerheblich an dessen Gehalt. Wer weiß, vielleicht kommt die Wild Wings Caldwell letztendlich sogar günstiger, als das für Wishart eingeplante Salär. Eventuell gibt es also ein kleines finanzielles Polster, um im November/Dezember/Januar nochmal nachzulegen.

Also geben wir dem Jungen eine Chance. Er wird sie nutzen, dessen bin ich mir sicher.
Ansonsten gibt’s Prügel von Don Dietrich und Billy Flynns Tochter.

„Ich hatte Gänsehaut“

Dan Hacker ist Publikumsliebling in Schwenningen. Seit 2009 stürmt der US-Amerikaner für die Wild Wings und verkörpert dabei all jene Tugenden, die das Schwarzwälder Eishockeypublikum schätzt. Ehrlichkeit, harte Arbeit, bedingungsloser Einsatz.

Für unsere Rubrik „Farinho fragt“ nahm  sich Dan Hacker spontan Zeit und beantwortete unsere Fragen:

Hallo Dan, willkommen zurück in Schwenningen!
Es war ein langer Sommer. Das letzte Spiel war am 07. März. Wie hast du die letzten Monate verbracht?

Ich habe viel Zeit mit Familie und Freunden verbracht. Daneben habe ich mich auf das Sommertraining konzentriert. Dann war ich im Juli noch in Calgary auf der Hochzeit eines Freundes, der auch in Schwenningen nicht ganz unbekannt ist: Brock Hooton.

 

Du spielst seit 2009 für die Wild Wings – ganz offensichtlich gefällt es dir hier. Was ist das Besondere an Schwenningen?

Ja, ich habe hier sehr gut eingelebt und eigentlich schon Wurzeln geschlagen (lacht). Ich fühle mich hier etabliert und komplett integriert. Ich habe hier viele Freunde gefunden und es ist jedes Mal wieder schön, hierher zurückzukommen und all die vertrauten Gesichter zu sehen.

 




 

Du bist ein Spieler, der von seiner Dynamik und seiner Geschwindigkeit lebt. Wie schätzt du die Regeländerungen (kleinere neutrale Zone, Hybrid-Icing) ein? Wird das deinem Spiel helfen?

Das wird sich zeigen. Bisher kann ich das nicht beurteilen. Ich denke aber das es dem Spiel attraktiver und schneller machen wird – und ich hoffe, dass ich damit zurecht komme (lacht)

 

Wie sehen deine Ziele für die kommende Saison aus?

Ich will dazu beitragen, dass wir diese Saison die Pre-Playoffs erreichen. Wir müssen dazu konstanter werden und in jedem einzelnen Spiel als Einheit auftreten. Außerdem wird es langsam Zeit, ein bisschen mehr Deutsch zu lernen.

 

Du erinnerst dich sicher an das erste DEL Spiel letzten September in Mannheim. Die Halle war ausverkauft und 13.000 Zuschauer tobten. Mal ganz ehrlich: Hattest du weiche Knie?

Die äußeren Umstände machten dieses Spiel wirklich zu etwas ganz Besonderem. Der alte Schwenninger Traum, endlich wieder DEL zu spielen ging plötzlich in Erfüllung. Und dann gleich im ersten Spiel vor ausverkauftem Haus gegen den alten Rivalen. Besser könnte das auch kein Filmregisseur inszenieren. Die Musik dröhnte aus den Boxen als wir aufs Eis kamen. Und dann sah ich hinauf zum Oberrang. Es fühlte sich an, als ob dort oben praktisch ganz Schwenningen war. Und jeder Einzelne feuerte uns frenetisch an. Da bekam ich wirklich Gänsehaut.
Genau diese Momente sind das, was Sport so besonders macht.

 

Die kommende Saison wird deine siebte Spielzeit in Schwenningen. Welche Klischees über Deutschland haben sich in dieser Zeit für dich bewahrheitet?

Ich glaube, an allen Essens-Klischees über Deutschland ist ein Körnchen Wahrheit (lacht). Viele Deutsche lieben Sauerkraut, Bratwurst und Bier. Und die Pünktlichkeit natürlich! Ich erinnere mich an ein Spiel, bei dem wir dreieinhalb Stunden vor Spielbeginn in der Kabine sein mussten. Danke Axel (Kammerer, Anm. des Verf.)

 

Was vermisst du in Europa verglichen mit Nordamerika?

Meinen Truck!

 

Du wurdest in Kalifornien geboren, bist aber in Alaska aufgewachsen. Das klingt nach einer interessanten Kombination. Wie kam es dazu? Wie können wir uns eine Kindheit in Alaska vorstellen?

Die Wirtschaft in Alaska boomte damals in den Achtzigern und es gab eine Menge Jobs. Mein Großvater war in Anchorage stationiert und kehrte jeden Herbst zur Elch- und Bärenjagd dorthin zurück. Durch seine Kontakte und die daraus entstandenen Möglichkeiten zogen meine Eltern ebenfalls nach Alaska als ich acht Monate alt war.
Für uns Kinder war es dort einfach großartig. Wir lebten praktisch mitten in der Natur. Es war ein riesiger Abenteuerspielplatz. Wir waren Wandern in den Bergen, Jagen, Fischen und spielten natürlich jeden Tag Eishockey.

 

Wer oder was bringt dich zum Lachen?

Ich mag trockenen, sarkastischen Humor, so wie z.B in der Fernsehserie „The Office“. Überhaupt mag ich alles von Steve Caroll und Jason Bateman.

 

Zum Schluss einige Schnellschüsse:

Dein Lieblings…

… Buch?
Die Trilogie von Stieg Larsson; Verblendung, Verdammnis, Vergebung

… Band?
Ich bin eher ein Anhänger von einzelnen Songs als von Bands. Momentan mag ich z.B. „Buttons“ von The Weeks.

… Urlaubsziel?
Im Sommer war ich in Nashville, Tennesee. Es war einfach großartig.

… Sportler?
Justin Williams. Er ist jetzt nicht der Allerbekannteste, aber ein extrem wichtiger und mannschaftsdienlicher Spieler

 

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Paukenschlag

Wow, das war ein echter Paukenschlag, wenige Stunden vor dem ersten Vorbereitungsspiel: Ty Wishart, Verteidigerhüne der Schwenninger Wild Wings und letzte Saison mehr als einmal Fels in der Brandung, löst keine 14 Tage nach Trainingsbeginn seinen Vertrag mit sofortiger Wirkung auf und kehrt nach Nordamerika zurück. Über das Wie und Warum, über die Gründe für seinen so plötzlichen Abgang will ich hier erst gar nicht spekulieren. Das sollen andere machen. Beide Seiten haben Stillschweigen vereinbart und das sollte respektiert werden. Es wird schon Gründe geben.

Wenden wir uns daher lieber der Zukunft und den Auswirkungen dieses so unerwarteten Ereignisses zu. Fakt ist: Wisharts Abgang reisst eine gewaltige Lücke in den so mühevoll gezimmerten Kader der Wild Wings. Als Nummer-eins oder Nummer-zwei Verteidiger gesetzt, war Ty integraler Bestandteil aller taktischen Planspiele, ob in der Defensive oder dem Angriffsspiel. Seine physische Präsenz, seine Übersicht und seine manchmal schon an Arroganz grenzende Coolness in hektischen Situationen sind jetzt erstmal weg und durch keinen der anderen Verteidiger zu ersetzen.

Es muss also gleichwertiger Ersatz gefunden werden, besser gestern als heute. Leider wachsen Defender dieser Güteklasse nicht einfach auf Bäumen, sondern sind erstens rar gesät und zweitens deshalb auch bei allen anderen Teams heiss begehrt.

Natürlich war Wishart nicht der Verteidigermessias schlechthin. Ich habe schon öfters geschrieben, dass ich bei ihm immer das Gefühl hatte, dass er immer nur genausoviel tut wie unbedingt notwendig und dass er eigentlich noch viel mehr „können müsste“. Aber es muss erstmal einer dieses Kalibers gefunden werden.

Was also tun? Nun, das Anforderungsprofil dürfte recht klar sein: ein nordamerikanischer Verteidiger, der über physische Präsenz verfügt muss es auf jeden Fall sein. Des weiteren sind gute schlittschuhläuferische Fähigkeiten gefragt. Man denke nur an die seit dieser Saison deutlich größeren Angriffs-/Verteidigungsdrittel. Verantwortung sollte er übernehmen können und sowohl hinten wie auch nach vorne spielerische Akzente setzen können.  Natürlich muss er charakterlich ins Team passen und darf das Budget nicht sprengen. Verstehtsichjavonselbst. Klingt also nicht direkt nach einer trivialen Aufgabe für Manager Alex Jäger.

Doch – und das ist das einzig Gute an der Sache – die Saison ist noch jung. Hätte Wishart noch vier oder sechs Wochen gewartet und hätte dann seinen Rückzug bekanntgegeben, so wäre der Spielermarkt praktisch leergefegt gewesen. So aber haben in Nordamerika die Trainingscamps für die NHL gerade erst begonnen. Es dürfte also in den nächsten Wochen den ein oder anderen durchs Raster gefallenen Spieler geben, der einen Wechsel nach Europa in Betracht ziehen könnte, anstatt sich die knüppelharte 80-Spiele Saison der Farmteams anzutun.

Denn – um das nochmal ganz klar zu sagen: die Wild Wings brauchen einen Spieler dieses Kalibers, ein solider, mannschaftsdienlicher Mitläufer ist aus meiner Sicht keine Option. Es muss schon ein Kracher oder zumindest ein Kracherle sein.

Natürlich ist es ein Vabanque-Spiel. Natürlich kann das auch nach hinten losgehen. Vielleicht muss man bis kurz vor Toreschluss warten, um den Richtigen zu finden. Man wird Verhandlungsgeschick und starke Nerven brauchen. Ich wünsche den Verantwortlichen ein glückliches Händchen!

 

 

 

 

 

 

„Wayne Rooney ist mein Lieblingssportler“

Auf Jonathan Matsumoto ruhen viele Hoffungen für die kommende Saison. Der AHL-Torjäger  (325 Punkte in 486 Spielen) ist zum ersten Mal überhaupt in Europa. Trotz des anstrengenden Vorbereitungsprogramms nahm es sich Zeit für unsere Fragen:

 

Jonathan, willkommen in Schwenningen. Wir freuen uns, dass du hier bist.
Wie hast du den Sommer verbracht?

Ich war die meiste Zeit in Boston, Massachusetts. Wir wohnen dort in der Nähe meiner Schwiegereltern. Um die Ecke gibt es ein großartiges Fitnessstudio wo ich oft trainiert habe. Übrigens mit vielen anderen Eishockeyspielern zusammen, die sich dort ebenfalls fit halten – z.B Jimmy Hayes von den Florida Panthers oder Charlie Coyle aus Minnesota. Außerdem habe ich versucht, möglichst viel auf dem Eis zu trainieren.

 

Du spielst nun zum ersten Mal in deiner Karriere in Europa. Wie sind deine ersten Eindrücke?

Zum Glück haben wir einige kanadische Landsleute in der Mannschaft. Das hilft mir enorm. Um ehrlich zu sein, hatte ich schon ein bisschen Bammel vor der neuen Sprache. Ich dachte, ich würde mich kaum verständigen können. Aber auch die deutschen Spieler sprechen perfektes Englisch, sodass wir auch ausserhalb der Eisfläche eine Menge Spass haben.

 

Welche Ziele hast du dir für die kommende Saison gesetzt?

Zuerst einmal will ich so schnell wie möglich wieder aufs Eis, hart arbeiten und vor allem spielen, um meinen Rhythmus wieder zu finden. Im letzten Jahr war ich durch Verletzungen etwas gehandicaped und konnte nicht so viel spielen. Aber vor allem will ich dem Team helfen, in die Playoffs zu kommen. Wir haben einen Haufen cooler Jungs in der Kabine und einen ehrgeizigen Trainerstab der uns mit Respekt behandelt und auf unsere Bedürfnisse und Wünsche eingeht.

 

Welche Klischees über Deutschland haben sich für dich in den ersten Wochen bewahrheitet?

Hm, ein echtes Klischee fällt mir jetzt gar nicht ein, aber die Autobahn war schon eine spezielle Erfahrung für mich. Abgesehen davon hatte ich wie gesagt etwas Bammel vor der Sprache und den alltäglichen Dingen wie zum Beispiel einkaufen. Aber bisher war das überhaupt keine Problem.

 

Hast du schon jemals zuvor von Schwenningen gehört?

Nein, bevor Alex Jäger mich angerufen hat, hatte ich niemals von dieser Stadt gehört. Ich war auch eher fokussiert auf Nordamerika – da könnte ich dir wahrscheinlich alle Teams auswendig runterrattern. Aber in Europa kannte ich nur einige wenige Mannschaften.

Was hat dich letztendlich bewogen, nach Schwenningen zu kommen?

Es hat einfach gepasst. Ich hatte mit Alex Jäger, Stefan Mair und Dave Chambers viele gute Gespräche während des Sommers. Sie alle wollen dort etwas bewegen und ein gutes Team zusammenstellen.

 

Wie wirken sich die Regeländerungen (deutlich größere Angriffs- / Verteidigungszone, Hybrid-Icing) auf das Spiel allgemein und im speziellen auf dein Spiel aus?

Um ehrlich zu sein: ich bin mir noch nicht sicher, wie die kleinere neutrale Zone das Spiel verändern wird. Ich bin aber sehr gespannt darauf, zu sehen wie die Spieler damit umgehen werden. Aber nach den wenigen bisherigen Trainingseinheiten ist es noch zu früh, etwas Konkreteres zu sagen.
Beim Hybrid-Icing bin ich entspannter. Das ist nicht so dramatisch, wir haben schon letzte Saison nach dieser Regel gespielt und es hat das Spiel kaum beeinflusst.

 

In Deutschland ist Fussball die unangefochtene Nummer-Eins-Sportart. Hast du die WM in Brasilien verfolgt?

Ja, das habe ich tatsächlich. Ich bin ein großer Fan von Manchester United und Wayne Rooney ist mein Lieblingsspieler. Dementsprechend habe ich auch England die Daumen gedrückt – zumindest bis diese sich aus dem Turnier verabschiedeten… dann bin ich auf den Deutschlandzug aufgesprungen und habe mich gefreut, als sie den Pokal in den Händen hielten.

 

Wieso ausgerechnet Wayne Rooney?

Ich habe mich schon immer köstlich über seine Posen und Grimassen amüsiert. Auf dem Feld und im echten Leben. Es ist zwar in letzter Zeit etwas ruhiger geworden, aber ich sehe ihn einfach gerne spielen.

 

Du hast in Texas zusammen mit deiner Frau ein Hilfsprojekt ins Leben gerufen, dass sich um Straßenhunde kümmert. Wie kam es dazu?

Unser Programm für Straßenhunde wurde in San Antonio gegründet, wo ich letzte Saison spielte. Es gab einfach eine riesige Notwendigkeit, etwas zu tun. Wenn ich zum Training fuhr, waren da jeden Tag mindestens 5,6 Hunde, die herrenlos auf den Strassen streunten. Es ist wirklich ein großes Problem. Meine Frau und ich begannen dann, den örtlichen Tierheimen zu helfen, denn diese waren einfach überlastet mit all den Tieren, die dort abgegeben wurden. In einem einzigen Tierheim wurden in einem Monat fast 150 Hunde abgegeben! Wir mussten einfach helfen und etwas tun.

(Mehr Informationen zu Jon Matsumotos Hilfsprojekt finden sich auf seiner Facebookseite)

 

Das Thema liegt dir sehr am Herzen. Hast du vor, dich auch in Schwenningen ähnlich zu engagieren?

Ja klar, meine Frau und ich würden gerne auch hier etwas auf die Beine stellen. Aber erst einmal müssen wir uns noch ein bisschen besser einleben. Meine Frau kommt ja erst in 14 Tagen nach Schwenningen.

 

Zum Schluss einige Schnellschüsse:

Dein/e Lieblings…

…Buch – Alles von Tom Clancy

… Band – Hm, schwer sich für eine zu entscheiden; Ich mag z.B. Rise Against, Luke Bryan, Brantley Gilbert, Eminem und Afrojack

…Urlaubsziel – Wilmington, North Carolina.

…Sportler – Wayne Rooney

 

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Wild Wings 2014/15 / Teil 3 – der Sturm

Kommen wir heute also zur Abteilung Attacke. Hier gab es zwar quantitativ die meisten Veränderungen, aber entgegen jahrtausendealter Traditionen wurden diesmal nicht 90% des stürmenden Personals ausgetauscht. Moderaten 6 Abgängen stehen bisher 5 Neuzugänge gegenüber.

Von diesen 6 Abgängen sind 4 Kontingentspieler. Tyler Beechey und Nick Johnson hatten beide eigentlich keine schlechte Saison, konnten aber auch zu selten Highlights setzen, um eine Verlängerung zu rechtfertigen. Im Gegensatz zu Nick Petersen, der gerade in der ersten Saisonhälfte mit seinen Moves dem ein oder anderen gegnerischen Verteidiger einen Knoten in die Beine spielte. Während man Beechey und Johnson also ziehen ließ, lehnte Petersen das Angebot der Wild Wings ab. Er fühlt sich zu Höherem berufen. Dies sei ihm gegönnt, denn wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, kann der Weg für einen wie ihn unmöglich im Schwarzwald enden. Außerdem soll man Reisende nicht aufhalten.

Ebenso legt man Seitens der Wild Wings keinen Wert mehr auf die Dienste von Rodman, Lee und Sulkovsky. Bei Marcel Rodman komm ich immer wieder ins Grübeln. Einerseits war das, was er letzte Saison gebracht hat, für einen Kontingentspieler einfach zu wenig, andererseits bin ich nach wie vor überzeugt, dass er mit den richtigen Nebenleuten auch in der DEL das Können aufblitzen lassen könnte, dass im Zweitligafinale 2013 ganz Eishockey-Schwenningen in Angst und Schrecken versetzt hat. Aber mit Schlager und Sulkovsky in einer Reihe kam sich der Gute sicher vor wie Placido Domingo im Kurorchester von Sankt-Peter-Ording. Nichts gegen Fipsy Schlager, aber diese Kombination hat in meinen Augen nie gepasst.

Apropos Schlager. Vor der Saison wäre ich keine Wette eingegangen, ob sich der quirlige Bayer mit der markanten Matte in der DEL durchsetzt. Aber weit gefehlt. Mit seinem unbändigen Einsatz und seiner Schnelligkeit avancierte er zum Publikumsliebling und pisakte so manchen Verteidiger mehr als diesem lieb war. Wie ein lästiger Moskito war er einfach nicht abzuschütteln und war ein ständiger Aktivposten, der mit seinem Engagement des öfteren eine Hallo-Wach-Ansage an seine Teamkollegen sandte. Dass er im Eifer des Gefechts ab und an den Puck oder einen Mitspieler übersah – sei’s drum. Schön, dass er uns erhalten bleibt. Ebenso wie Dan Hacker. Über ihn muss man nicht viele Worte verlieren. Er spielte in der DEL einfach so weiter wie in Liga zwei, so als ob es überhaupt keinen Unterschied gäbe. Dass ausgerechnet er das erste DEL Tor nach der Rückkehr erzielen durfte – in Mannheim – in Unterzahl – hat ihn in Schwenningen quasi unsterblich gemacht. Mit was? Mit Recht!

Wer blieb noch vom letzten Jahr? Morten Green, Ryan Ramsay und Sean O’Connor sind allesamt gestandene DEL-Akteure, die eigentlich allen Teams gut stünden. Gerade O’Connor passt von seiner Art und seiner Spielweise einfach nach Schwenningen. Von ihm erwarte ich aber eine Steigerung gegenüber letzter Saison, wo er mir doch ein bisschen zu oft abtauchte. Green und Ramsay sollen einfach weitermachen wie letzte Saison und die wichtigen Tore erzielen.

Was lässt ich über die Neuen sagen? Ashton Rome hat bei seinem letzten Auftritt in Schwenningen gezeigt, dass er das Tor trifft, Jon Matsumoto wird mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht. Zurecht. Wer in über 400 AHL-Spielen 300 Scorerpunkte sammelt, kann so Schlecht nicht sein.

Jedoch steht hinter beiden das Fragezeichen der Fitness. Rome war letzte Saison lange verletzt, Matsumoto hat seit Januar nicht mehr gespielt. Außerdem bleibt bei ihm zu hoffen, dass er den Kulturschock  Texas – Schwarzwald bei seiner ersten Station außerhalb Nordamerikas besser verkraftet als der letzte  Texaner  vor ihm.

Ebenso bleibt zu hoffen, dass Simon Danner in Schwenningen besser zurecht kommt als der letztjährige gebürtige Freiburger, der über Niedersachsen in den Schwarzwald kommt. Zuzutrauen ist es ihm allemal.

Insgesamt macht der Angriff also einen recht soliden Eindruck und dürfte zumindest einen Tick stärker einzuschätzen sein, als das letztjährige Offensivensemble. Zumal ja nominell bisher kein Ersatz für Nick Petersen verpflichtet wurde. Gehen wir also einfach mal davon aus, dass hier noch ein überdurchschnittlicher Kontingentspieler aus dem Hut gezaubert wird. Ob das für einen Sprung  nach oben reicht? Schwere Frage, da auch die Konkurrenz kräftig aufstockt. Wenn nicht, so ergeben sich durch die Neuzugänge immerhin einige interessante Gesangsvariationen („Here’s coming Rome, here’s coming Rome, Football’s coming Rome…“ oder „Matsu – Matsumoto, schalalala lalalalalalalala – Matsu – Matsumoto, schalalala lalalalalalalala“)

 

Mehr zum Thema

Teil 1 – Torhüter

Teil 2 – Verteidigung

Teil 4 – Umfeld, Fans und Management folgt

Teil 5 – Fazit folgt

 

 

 

Wild Wings 2014/15 / Teil 2 – die Abwehr

Geht man rein nach den Zahlen, so  tut sich hier sicherlich die größte Baustelle auf; 190 Gegentore in der letzten Saison, 3,7 im Schnitt pro Spiel, das ist schon ne ganz ordentliche Hausnummer. Zum Vergleich: Düsseldorf kassierte als Tabellenletzter 186, Straubing 153 und Iserlohn 149 Gegentore. Schon klar – für das Toreverhindern sind nicht nur die Verteidiger zuständig, aber will man einen Schritt Richtung Platz 10 machen, so gibt es hier unbestritten ein größeres Optimierungspotenzial bzw. man kommt gar nicht umhin das ein oder andere Scheunentor fest zu verschließen.

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Wild Wings 2014/15 / Teil 1 – die Goalies

In letzter Zeit hat der schwarze Schwan praktisch die digitale Meinungsführerschaft im Bezug auf die Wild Wings übernommen. Das kann natürlich nicht angehen. Rund um den Bodensee werden eh schon genug eher mittelmäßige Artikel verfasst. Ich schreibe diese Zeilen also nicht nur aus reiner Selbstgefälligkeit und um euch zu zeigen wie toll ich bin, sondern auch um die im Grundgesetz verankerte Pluralität der Medien zu gewährleisten.
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(K)ein Derby

Es begann am 13.09.2013 gegen die Adler und es endet am 07.03.2014 gegen die Adler. Die erste DEL-Saison der Wild Wings nach der Rückkehr ins Oberhaus wird morgen Geschichte sein. Nur noch ein Spiel steht an, bevor die endlos lange Sommerpause beginnt. Aber was für ein Spiel! Seit Wochen fiebert die Anhängerschaft der Wild Wings diesem Spiel entgegen, die Arena wird pickepackevoll sein, und die Fans beider Team erwarten ein spektakuläres, vor Emotionen überbordendes Derby. Gründe genug also, in die Rolle des Teufels Advokat zu schlüpfen:
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