Iron Maiden in Aach

Was für ein sensationelles Konzert; die alten Herren von Iron Maiden haben die “Arena” (also ein als “Reitstadion” getarnten Acker) in Aach in Grund und Boden gerockt und jeden der über 20.000 Zuschauer durch ihre Spielfreude und ihre perfekte Show begeistert. Daran konnte auch das eher suboptimale Wetter nichts ändern. Ein Brett nach dem anderen wurde dem Publikum um die Ohren gehauen. Alle, aber auch wirklich alle Hits und Klassiker waren dabei.
Mein persönlicher Favorit war (natürlich) “Fear of the Dark”. Das Intro, gesungen von 20.000, ist einfach ein Erlebnis.

Über die amateurhafte Organisation legen wir hier lieber den Mantel des Schweigens – oder, nein, ich habs mir anders überlegt – ich erzähl mal meine subjektive Sicht der Dinge: schon bei der Anreise warteten hunderte schwarzgekleidete Gestalten auf die versprochenen Shuttlebusse. Doch diese hielten sich stur an ihren Halb- bzw später dann Viertelstunden-Takt. Körperlich schwächere Personen hatten nahezu keine Chance einen Platz im Bus zu ergattern.
Nach Konzertende war kein einziger Shuttlebus zu sehen. Erst nachdem bereits Tausende Aachs Strassen fluteten, versuchte sich der erste Bus durch die Menge zu manövrieren. Mittendrin im Gedränge blieb er stehen und liess einige Leute einsteigen, was zu einem alptraumhaften Gedränge führte. Die “Security” beschränkte sich darauf, die Leute anzuschreien und zu beschimpfen. Ihr kennt das. Äußerst professionell auch, dass die Busse an wechselnden Standorten ihre Türen öffneten. So trabte die Menge auf und ab wie eine Büffelherde bei der Stampede. Die Veranstalter können gottfroh sein, dass es hier keine Toten gab. Wäre jemand vor einen fahrenden Bus geschubst worden oder gefallen – nicht auszudenken.

Frage:

  • war es wirklich so schwer vorherzusehen, dass viele Konzertbesucher die Busse nutzen würden?
  • wieso standen bei Konzertende nicht 5 oder besser 10 Busse bereit? Damit hätte der erste Schwung an Leuten aufgenommen werden können und hätte Platz für die Nachkommenden geschaffen
  • wieso gab es keine gekennzeichnete Haltestelle? Hätten die Leute gewusst wo die Türen sich öffnen, wäre das Ganze sicher disziplinierter abgelaufen
  • Denkt mal drüber nach.

Erwähnenswert auch die Getränkepreise: ein 0,4 Bier für 4,80 + 0,20 (sic!) Pfand.

MONSTERLIED / 3

When I woke up the sun was shining in my eyes
My silver spurs were gone
My head felt twice the size
She took my silver spurs, a Dollar and a Dime
And left me craving for more Summer Wine

(Ville Valo, N. Avalon, „Summer Wine“)

Playlist KW 23

  • Only You – Hurts
  • Giorgio Moroder – Daft Punk
  • After You – Pulp
  • Lonesome Rider – Volbeat
  • Metropolis – Kraftwerk
  • Gods of War arise – Amon Amarth

 

Playlist KW 22

Dieses Wetter macht mich depressiv

  • Don’t cry – Guns n‘ Roses
  • Who wants to live forever – Queen
  • Solo – Thomas D & Nina Hagen
  • Unfaithful – Rihanna
  • Californication – Red Hot Chili Peppers
  • Driven like the snow – Sisters of Mercy
  • Dancing with tears in my eyes – Ultravox

Liebe Depeche Mode,

oder sagt man ‚Liebe Bandmitglieder von Depeche Mode‘? Egal, Ihr wisst schon, wer gemeint ist.

Seid mir nicht böse, aber ich mag euch nicht mehr. Das klingt doof, ist aber nunmal nicht zu ändern. Außerdem vermute ich, dass ihr schon lange wisst oder zumindest geahnt habt, dass mit unserer Beziehung etwas nicht stimmt. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ihr seid tolle Typen. Ich ziehe den Hut vor jeder einzelnen Vita von Euch. Und Ihr hab tolle Alben gemacht. Was sag ich, grandiose Alben. Alben für die Ewigkeit. ‚Music For The  Masses‘. ‚Black Celebration‘. Graues Vinyl, das aussah wie ein Pappimitat. Ich liebe diese Scheibe bis heute. Und natürlich ‚Some Great Reward‘.
„Liebe Depeche Mode,“ weiterlesen

This Corrosion, The Sisters of Mercy, 1987

Samstagnachmittag. Novembergrau. Formel Eins. Steffi Tücking moderiert sich mehr oder weniger gelangweilt durch all die fönfrisierten Rickastleys und Sabrinas, ich liege auf dem Bett und grüble, wieso Manuela nicht mit mir gehen will, während ich durch das flimmrige Gefasel hindurchsehe.


Dann plötzlich Choräle, schwarze Klamotten, dunkle Sonnenbrillen und eine Stimme die mich aus allem Selbstmitleid riss. Wasistdas-wieheisstdas-wersingtdas? schießt es duch meinen Teenagerschädel. Hey now, hey now now, sing this corrosion to me. Endlosschleife. Die Worte verfolgten mich die ganze Nacht. Weder Titel noch Interpret konnte ich mir merken. Nur diese Worte. Zum Verrücktwerden.

Endlich Sonntag, 18.00 Uhr. SWF3 Hitline. Vielleicht spielen sie’s ja. Warten. Mit dem Finger auf der Record-Taste. Tatsächlich. Neueinstieg auf Platz wasweissich. The Sisters of Mercy also. Hastig Aufnahme drücken. Danach den ganzen Abend das selbe Lied. I bled all I can, I won’t bleed no more. Jede Zeile im Langzeitgedächnis eingebrannt. You kissed and tolled. Das war nicht Klickibuntistockaitkenwaterman. Das war nicht Sonnenstudiodieter im pastellfarbenen Jogginganzug. Das war dunkel, böse und mächtig. In den Winkeln meiner Seele rumorte es. Und es hörte nie wieder auf.

Schwarze Klamotten. Spitze Schuhe. Lange Mäntel. Das alles kam und ging. Aber Andrew Eldrich wird immer da sein. YOU gave me the ring.