Blindensee

Nachdem Herrchen und Frauchen die Testrunde bestanden haben, ging es zur ersten „richtigen“ Wanderung an den geheimnisumwobenen Blindensee.

Unzählige Mythen und Legenden ranken sich um den kreisrunden, wunderschön gelegenen See; ein Hof soll einmal dort gestanden haben, und dessen Bewohner haben -so sagt man- ein Leben geführt, dass dem Herrgott ganz und gar nicht gefiel. So hat er eines Nachts einen mächtigen Blitz vom Himmel geschickt, der den Hof mitsamt seinen Bewohnern in Schutt und Asche gelegt hat. Und am nächsten Morgen war dann dort, wo der Hof stand plötzlich – ein See.

Eine andere Sage berichtet davon, dass einst eine schöne, holde Maid im See ertrank. In klaren Vollmondnächten soll seither eine weiße Hand zu sehen sein, die aus dem Wasser ragt und verzweifelt nach Halt sucht. Seien Sie gewarnt, verehrter Leser, kommen Sie nicht auf den Gedanken der Dame zu helfen. Es hat schon seine Gründe.

Aber wenden wir uns wieder handfesteren Dingen zu; los gehts mit unserer Tour am Küferhäusle in Schönwald. Über einen breiten und leicht ansteigenden Weg gelangt man nach knapp anderthalb Kilometern bereits zum ersten Höhepunkt – dem „Zauberwald“. Gedämpft fällt das Licht durch das dichte Geäst der Tannen und Fichten und das weiche Moos am Ufer eines malerischen Bächleins läd zum Verweilen und Träumen ein. Niemand wäre ernsthaft verwundert, wenn plötzlich eine Gruppe Trolls um die Ecke käme.

Nach einer kleinen Stärkung (auch ich hab dieses Mal ein Leckerli bekommen 🙂 geht es dann weiter bergauf. Der gut beschilderte Weg führte uns nach etwa einer halben Stunde an den Rand des Hochmoors, das den Blindensee umgibt. Von dort geht es dann über einen hölzernen Steg bis zum Ufer des Sees.

Die warme Sonne, das fast schwarz-anmutende Wasser des Sees, der sanfte Wind in den mächtigen Tannen; so stellt man sich in meiner Heimat Fuerteventura den Schwarzwald vor. Und was soll ich sagen – hier oben ist er (der Schwarzwald) genau so.

Fazit: eine einfache und kurze Tour, die auch Kindern immer wieder Spaß macht. Stoff zum Geschichtenerzählen und zum Gruseln gibt es jedenfalls genug. Wuff!