Der ein oder andere hat’s vielleicht gemerkt. Mein Artikel „Heureka“ war nicht 100% Ernst gemeint. Für alle anderen kommt hier die Auflösung: Blogs sind – wie soll ich’s ausdrücken – ein alter Hut. Asbach, sagten wir damals in den 80ern zu Dingen, die aber sowas von ausgelutscht waren. Tausende, wahrscheinlich sogar Millionen von Onlinetagebüchern gammeln lagern in den Weiten des Webs. Manche sind über ein „Hello World“ kaum hinausgekommen, andere sind äußerst vital und darüber hinaus auch brilliant geschrieben. Aber allen Blogs bzw. Bloggern haftet vor allem in den sog. „Qualitätsmedien“ aber ein eher suboptimales Image an. Das schwankt je nach aktuell verkaufter Auflage zwischen Pennälerlyriker und Raubmordkopierer. Außerdem sind Blogs doch sowas von 2007. Heute nutzt man doch Social Media.
Nichtsdestotrotz sind Blogs wichtig und gut. Punktausendederdiskussion. Ich bin sogar der Meinung, jeder Internetnutzer sollte ein Blog haben. Denn – und jetzt’s wirds wichtig – ein eigenes Blog, auf einem eigenen, selbstbezahlten, Server _gehört_ einem. Und sonst niemandem. Das ist das winzige Detail, dass den großen Unterschied zu Facebook, Google+, Twitter und Konsorten ausmacht.
Wenn es den oben genannten Kollegen nicht passt, dann löschen sie deinen Beitrag. Schließlich sind _sie_ die Herren in ihrem Haus. Ganz abgesehen davon, dass niemand wirklich weiß, wo die Daten lagern und werwaswann damit macht.
Zugegeben – bisher hat keine Zensur im größeren Stil stattgefunden. Aber wer sagt uns, dass das so bleibt? Was ist in einem Jahr? Was ist wenn ein neuer Irak-Krieg ausbricht? Wäre es nicht naiv zu glauben, die Herren Geheimdienstler würden nicht alles unternehmen, um eine breite Protestwelle zu unterbinden? Und wer weiß, welche geheimen Abkommen die Herren in Mountain View und anderswo geschlossen haben?
Langer Rede, kurzer Sinn; bloggt was das Zeugs hält – und lest was die anderen schreiben, liked, faved, einsplusst was euch gefällt. Es war nie einfacher als heute. Also tut es verdammtnochmal bitte.